„Müller, Sie sollten sich in Berlin auf die Bühne stellen
und Ihre Späßchen machen, das bringt Ihnen mehr als Ihre windigen Geschäfte, die
eh nur Ihre Schulden vermehren. Wenn Sie den Leuten dann noch erzählen, wie Ihr
Geschäftsmodell funktionieren soll, lachen die sich doch kaputt.“
Eine
geradezu unglaubliche, aber in Teilen wahre Geschichte: 1925 wird Alois
Poschinger, Assessor der Jurisprudenz, in die „Rote Ecke“ Bayerns versetzt. Ganz
im Sinne der neuen nationalen Bewegung will er „mit dem eisernen Besen“ für
Zucht und Ordnung sorgen. Da kommt ihm das Edion gerade recht, denn das Gasthaus
an der Grenze zu Böhmen lockt mit freizügigem Varieté und hat mit dem Ruf zu
kämpfen, dass sich dort Frauen prostituieren. Er stellt Eduard Müller, den Wirt,
der wegen seiner Schrulligkeit allgemein beliebt ist, unter Anklage, unter
anderem wegen des Verstoßes gegen das Geschlechtskrankheitengesetz.
Nun muss
Oberamtsrichter Winkler aus Selb, mehrmaliger Besucher des Etablissements, damit
rechnen, ins Gerede zu kommen. Das ruft Hanna, seine Tochter, auf den Plan. Sie,
die der Assessor zunächst gerne als seine zukünftige Ehefrau sehen möchte, hat
sehr schnell erkannt, dass der ehrgeizige Jurist ein frauenfeindliches Ekel ist,
mit dessen Moral es nicht zum Besten steht. Zusammen mit ihren Freundinnen Ruth
und Rieke stellt sie dem Mann eine Falle, die ihn als lüsternen Wüstling
entlarvt. Als in dem Prozess gegen Müller die Gefahr besteht, dass dieser
Vorfall zur Sprache kommt, entwickelt Poschinger einen perfiden Plan.
Frankenpost: Die Königs erzählen spannend und absolut unterhaltsam die
Geschichte eines „fröhlichen Sünders“, dessen Leben und Werk bis heute ein
großes Rätsel sind. Dabei gelingt es ihnen treffend, die Atmosphäre einer
Kleinstadt und die Eigenheiten ihrer Bewohner in den 1920er Jahren zu
beschreiben.