Mitte der
achtziger Jahre übersiedelt der Schauspieler und Regisseur Peter Werz mit seiner
kleinen Familie aus der DDR in die BRD. Im Westen lernen die Neuankömmlinge die
Schönheit geschichtsträchtiger Orte kennen, aber auch Bürokratiedschungel und
Theaterklüngel. Mit Schrecken muss der Theatermann erkennen, was er bereits
geahnt hat: Auch hier gehört er nicht dazu. Während in der DDR nicht nur der
Privatmann, sondern auch das Theater von der SED und ihren Spitzeln gegängelt
wurde, hat sich im Westen der Wind gedreht: Interessant ist nicht mehr der
ungewöhnliche Charakter in einer ungewöhnlichen Situation und einem
außergewöhnlichen Umfeld, sondern man praktiziert ein Theater der
Alltäglichkeit, der Verneinung, ja der Hoffnungslosigkeit.
Es beginnt eine
Odyssee durch zahlreiche Theater und Rollen, von Bruchsal über Hamburg bis nach
Berlin, vom Handlungsreisenden bis zum Faust. Nach vielen Umwegen und
Erfahrungen bekommt der Theatermann endlich die Gelegenheit, Theater nach seinem
Sinne zu machen, das Kraft und Lebensmut gibt und die Schauspieler für und nicht
gegen das Publikum spielen lässt. Sein Motto ist und bleibt ein Ausspruch Max
Reinhardts: "Theater ohne Freude ist Perversion!" Auf diesem Lebens-Weg mit
seinen Höhen und Tiefen begleitet ihn der Leser in diesem Buch und wirft dabei
nicht nur einen Blick hinter die Kulissen, sondern bekommt eine neue Sicht auf
das Leben in West und Ost und auf zahlreiche berühmte Stücke der Weltliteratur.